Mit großen Kulleraugen trifft Dich der unschuldige “Hundeblick” Deines zukünftigen, treuen Wegbegleiters, ein winziger, hilfsbedürftiger Welpe, in den Du Dich sofort verliebt hast.
Aufregung und Vorfreude sind oft sehr groß, wenn das neue Familienmitglied einzieht – natürlich erst, nachdem Du dafür die Zusage Deines Vermieters erhalten hast. Hier sind ein Paar Tipps, um Deinem Liebling das beste zu Hause zu bieten.
Der Sparstrumpf
Steuern & Sachkundenachweis
Auch wenn Du es eventuell vor lauter Aufregung verdrängt hast, gibt es dennoch ein paar finanzielle Verpflichtungen, denen Du leider nachkommen musst. Dazu zählt zum Beispiel die Hundesteuer und je nach Bundesland und Hunderasse eine Sachkundebescheinigung. Sie besteht aus einem theoretischen sowie einer praktischen Folgeprüfung mit Deinem Hund und gibt Auskunft darüber, ob Du für die Haltung Deines Hundes geeignet bist.
Diese Prüfung kannst Du vor dem Amtsveterinär oder in einer dafür ausgebildeten und anerkannten Hundeschule ablegen.
Die Hundehaftpflichtversicherung
Die Hundehaftpflichtversicherung ist inzwischen in den meisten Bundesländern und für alle Kampfhunde bereits in allen Bundesländern Pflicht. Sie haftet für Schäden, die Dein Hund verursacht. Welche Hunderasse in welchem Bundesland als Listenhund eingestuft wird erfährst Du hier. Auch, wenn sie bei dir noch keine Pflicht ist, solltest du ernsthaft darüber nachdenken. Selbst der kleinste Hund kann Unfälle verursachen.
Tierarztkosten
Wurmkuren, Impfungen, Zahnprophylaxen, Kastration, OP´s und ernste Erkrankungen eines Hundes können hohe Tierarztkosten nach sich ziehen. Besonders hier eignet sich ein sehr gut gefüllter Sparstrumpf oder eine Hunde-Krankenvollversicherung, um den Großteil aller anfallenden medizinischen Behandlungen abdecken zu können.
Die Hunde-OP-Versicherung
Die Hunde-OP-Versicherung übernimmt anfallende Operationskosten und damit verbundenen Vorsorge- und Nachsorgebehandlungen. Operationen können bis in den 5-stelligen Bereich steigen. Eine OP-Versicherung könnte also sinnvoll für Dich sein, wenn Du auf eine Hundekrankenversicherung verzichten und Dich dennoch in einiger finanzieller Sicherheit wiegen möchtest.
Hundezubehör – vom Halsband bis zum Körbchen
Ebenso ein Kostenfaktor, den viele unterschätzen. Hier 20 Euro, dort 40 Euro, dort 60 Euro und…ach ja, mein Kleiner braucht ja auch noch eine Transportbox. Wichtig: Hunde dürfen nicht ungesichert im Auto transportiert werden. Bei großen Hunden sollte es schon eine gute Transportbox oder ein ordentliches Gitter sein. Im Handumdrehen sind allein für das zwingend notwendige Equipment wie Halsband, Leine, Wassernapf, Futternapf, Körbchen & Co. Hunderte von Euros ausgegeben. Hinzu kommen unter anderem Kau-Knochen, Leckerchen und Hundespielzeug, doch es bleibt nicht bei einmaligen Ausgaben.
Das richtige Hundefutter
Ein kostspieliges Thema. Dem Welpenfutter ist besondere Beachtung zu schenken, denn es bestimmt mit, wie gut sich Dein Welpe entwickelt.
Ein hochwertiges Welpenfutter, egal ob trocken oder feucht, weist ein Kalzium-Phosphor-Verhältnis von ca. 1,5 : 1 auf und hat einen hohen Fleischanteil. Getreide sollte im Welpenfutter nur gering vorhanden sein, da es den Hund eher satt macht, ohne ihm das richtige Maß an Energie und Nährstoffen liefert. Ab dem 6. Lebensmonat ändert sich der Nährstoffbedarf Deines Hundes und Du kannst langsam auf das Futter für ältere Hunde umsteigen. Hierbei ist es wichtig, dass diese Umstellung langsam erfolgt. Eine umfassende Beratung liefert Dir Dein Tierarzt oder der erfahrene Fachverkäufer in der Tierhandlung. Über das richtige Hundefutter wird oft und gern gestritten. Wir wollen und können an dieser Stelle ganz sicher keine Beratung dazu liefern. Es ist aber auf jeden Fall ein Punkt, über den du nachdenken und zu dem du dich informieren solltest.
Hunde Erziehung
Hundeschulen
Das Erziehen Deines Hundes erfordert viel Aufmerksamkeit, Geduld, Verständnis, Durchsetzungsvermögen und manchmal sogar ein geschultes Auge. Viele Hundeschulen bieten Welpen-Schnuppertage und verschaffen Dir so einen ersten Eindruck vom richtigen Umgang mit Deinem Vierbeiner. Vor allem bei sehr aufgeweckten Hunden und für unerfahrene Hundehalter ist eine professionelle Unterstützung ratsam. Außerdem können Hundeschulen Dich und Deinen Hund auf den Sachkundetest vorbereiten.
Hunde-Kita & Hundepension
Solltest Du Dich wirklich einmal in der Notlage befinden, dass weder Freunde noch ein Familienmitglied während Deiner Abwesenheit deinen kleinen Racker in ihre Obhut nehmen können, dann hast Du immer noch die Möglichkeit, ihn zur Hundepension bzw. -Kita zu geben. Das ist nicht für jeden Hund und in jedem Fall eine gute Idee. Generell bleiben Tiere lieber in ihrer vertrauten Umgebung oder zumindest bei Menschen, die sie kennen und mögen. Schau dir die Hundepension vorher auf jeden Fall genau an und frage nach. Hundepensionen mit guter Ausstattung und erfahrenem Personal sind keine schlechte Alternative.
Faktor Zeit
Auch die Zeit, die Du Deinem Hund widmest, ist ein bedeutender Erziehungsfaktor. Nicht nur anfangs, wenn Dein Welpe eingezogen ist und Dich rund um die Uhr – sowohl nachts als auch tagsüber – auf Trab hält, musst Du viel Zeit aufwenden. Auch später, wenn er stubenrein ist, aufgehört hat, alles anzuknabbern und aufgehört hat zu weinen. Auch im Erwachsenenalter braucht ein Hund Beschäftigung für einen wohlgeformten Charakter und Ausgelassenheit,um weder Verlustängste zu entwickeln noch auf blöde Ideen zu kommen. Ein kurzer Spaziergang am Tag reicht nicht. Je weniger Bewegung dein Hund zu Hause hat (Garten, Hof…), desto mehr musst du mit ihm raus.
Die passende Hunderasse für Dich
Zu guter Letzt solltest Du Dich ebenso für die passende Hunderasse entscheiden und Dich dabei nicht nur vom äußeren Erscheinungsbild leiten lassen, auch wenn dies meist schwer fällt.
Jede Hunderasse hat unterschiedliche Charaktereigenschaften und variiert nach Farbe, Größe, Gewicht und Anforderungen in der Haltung.
Bist Du viel unterwegs oder auf Reisen und möchtest Deinen Hund immer bei Dir haben? Dann wäre bspw. ein kleiner, geselliger Hund vermutlich besser geeignet als ein 40 Kilo schwerer, sturköpfiger Berner Sennenhund.
Die meisten Zuchtverbände bieten umfangreiche Informationen zu ihren Rassen. Natürlich muss es kein Rassehund sein, aber Informationen zu den „enthaltenen“ Rassen sind wichtig, um einschätzen zu können, welche Herausforderungen auf dich zukommen. Jack Russel zum Beispiel sind zwar klein, aber enorm bewegungsfreudig. Neufundländer dagegen zwar groß und bis zu 70kg schwer, aber nach der Flegelphase eher gemütliche Hunde.
Viel Spaß und Erfolg bei der Suche nach Deinem passenden Traumhund!
Trotz der vielen Gedanken vor dem Kauf ist der Aphorismus von Franz von Assisi nicht zu schlagen, der da lautet:
„Dass mir der Hund das Liebste sei,
sagst du, o Mensch, sei Sünde?
Der Hund blieb mir im Sturme treu,
der Mensch nicht einmal im Winde.“
Oder wie Heinz Rühmann einst sagte:
„Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht.“
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