Die Krankenversicherung für Hunde ist keine Pflicht und auch nicht für jeden Hundehalter empfehlenswert. Normale Tierarztkosten im Laufe eines Hundelebens sind problemlos ohne Versicherung zu tragen. Die Krankenversicherung ist vor allem dann sinnvoll, wenn du teure Behandlungen und Operationen abgesichert wissen möchtest, die du selbst nicht so einfach bezahlen könntest.
- Kosten der Hundekrankenversicherung
- Was leistet die Krankenversicherung für Hunde?
- GOT-Satz
- Ausschlüsse
- Höchstalter
- Hundekrankenversicherung vergleichen
Kosten der Hundekrankenversicherung
Die Kosten variieren je nach Anbieter und Tarif von etwa 20,- / Monat bis hin zu gut 120,- / Monat. Die Leistungen sind allerdings noch unterschiedlicher.
Der Preis ist unserer Meinung nach hier kein gutes Kriterium, denn die Leistungen der Versicherungen und Tarife unterscheiden sich enorm.
So liegt das Kostenlimit für Behandlungen beim günstigsten Tarif nur bei 500,-, während immerhin zwei Versicherungen gar kein Limit hantieren.
Auch die OP-Kosten Übernahme variiert von 2500,- bis zur unbegrenzten Kostenübernahme. Die Kosten werden vorwiegend bestimmt durch die jeweilige Deckungssumme (Höchstentschädigung), den Erstattungssatz (GOT), die Höhe der Selbstbeteiligung und die Vertragslaufzeit.
Was leistet die Krankenversicherung für Hunde?
Natürlich hängt der Leistungsumfang vom jeweiligen Tarif und dem Versicherungsanbieter ab. Generell unterstützt dich die Hundekrankenversicherung finanziell bei:
- Akuten Erkrankungen und Unfällen mit ambulanter und stationärer Aufnahme deines Hundes
- Operationen
- Kostenerstattung auch bei Notdienst
- Ambulante und stationäre Behandlung auch im Ausland
- Operationen im Ausland inkl. Unterbringung und Verpflegung
Optionale Leistungen
Wer seinen Vierbeiner besonders liebt und ihn rundum absichern möchte, hat die Möglichkeit einige zusätzliche Leistungen dazu zu buchen.
Viele Versicherungen, wie bspw. die Agila, Helvetia, ARAG oder Santévet gewähren dir Zuschüsse bei Vorsorgebehandlungen. Dazu gehören z.B. Impfungen, Wurmkuren, Zeckenmittel und Zahnprophylaxe.
Weitere Optionen sind:
- Reiseservice (Infoservice)
- Erstattung der Unterbringungskosten deines Hundes im Falle, dass du im Krankenhaus landest
- Kastration
- Freie Wahl deines Tierarztes
- Hoher GOT-Satz (3- oder sogar 4-fach)
- Erstattung von Chip-Kosten
- Kostenübernahme bei Tod des Tieres
- Alternative Behandlungen (Akupunktur, Homöopathie)
1-, 2-, 3- oder 4-facher Erstattungssatz (GOT-Satz)
Ebenso wie für Humanmediziner gibt es auch für Tierärzte eine Gebührenordnung, nach der abgerechnet wird. Der Tierarzt entscheidet aber, ob er den 1-, 2-, 3- oder auch 4-fachen Erstattungssatz abrechnet. Je komplizierter die Behandlung, desto höher fällt der Erstattungssatz meist aus. Gleiches gilt für Behandlungen außerhalb der Sprechzeiten.
Mehr Informationen auf den Seiten der Bundestierärztekammer.
Als Hundehalter möchtest du mit der Krankenversicherung normalerweise akute Eingriffe wie Operationen oder andere aufwändige Eingriffe absichern. Da lohnt sich ein höherer Erstattungssatz, damit du am Ende nicht doch auf einem Großteil der Kosten sitzen bleibst.
Ausschlüsse
Meist ausgeschlossen vom Versicherungsschutz sind angeborene Krankheiten, bereits vorliegende chronische Erkrankungen und Fehlentwicklungen sowie chirurgische Eingriffe aus ästhetischen Gründen am Gebiss des Tieres.
Viele Versicherungen schließen außerdem bekannte Probleme bei bestimmten Rassen aus. Beispiele dafür sind die erblichen HD- und ED-Erkrankungen. Dennoch sind diese Krankheiten, wenn sie altersbedingt auftreten, bei der Uelzener und Helvetia versicherbar. Die ARAG TierProtect schließt diese mit eigenen Kostenlimits in den höheren Tarifen explizit wieder ein.
Generell sind Diät und Ergänzungsfutter, Pflegezubehör und Bedarfsgegenstände, Wege, Verweilgeld und Reisekosten des Tierarztes, vorsätzlich oder grob fahrlässige Schäden, die durch den Tierbesitzer oder einen Familienangehörigen verursacht wurden, Kriegsereignisse, Erdbeben, Überschwemmungen, Kernenergie, Epidemien oder Pandemien von der Versicherung ausgeschlossen.
Wir empfehlen dringend, vor Abschluss einer Hundekrankenversicherung die Versicherungsbedingungen genau durchzulesen und im Zweifel bei der Versicherung nachzufragen. Wichtige Punkte solltest du dir immer schriftlich bestätigen lassen.
Höchstalter bei Versicherungsbeginn
Je älter der Hund, desto höher die Tierarztkosten, wer kennt das nicht. Günstige Versicherungstarife sind meist nur für junge Hunde ohne vorherige Erkrankungen zu bekommen. In einigen Fällen werden die Leistungen mit zunehmendem Hundealter reduziert. Die genannten monatlichen Preise beziehen sich jeweils auf den günstigsten Tarif bei monatlicher Zahlung, mindestens 2-fachem GOT-Satz und einer Laufzeit von 1 Jahr, ohne Rabatte.
Kosten der Hundekrankenversicherung je nach Rasse sehr unterschiedlich
Dieser Punkt ist besonders interessant, wenn du erst überlegst, dir einen Hund anzuschaffen und dich noch nicht für eine Rasse entschieden hast. Legst du viel Wert auf eine gesunde Rasse, sind Hundekrankenversicherungen kein schlechtes Indiz. Je günstiger die Krankenversicherung, desto gesünder ist die Rasse (laut Statistik).
Ein Deutscher Spitz ist z.B. deutlich günstiger als ein Labrador. Gut, der Spitz ist kleiner. Aber auch der Cavalier King Charles Spaniel, obwohl noch kleiner, ist teurer als der Spitz.
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Beratung
Die Hundekrankenversicherung ist kein 08/15 Produkt, das spontan abgeschlossen werden sollte. Wir empfehlen deshalb, einen unabhängigen, möglichst spezialisierten Versicherungsmakler zu fragen, welche Versicherung mit welchem Tarif am besten zu deinen Wünschen passt.
Mia meint
Ein Bekannter hatte neulich nach einer Berufshaftpflicht für einen Tierarzt gesucht. Es gibt ja viele Angebote auf diesem Sektor. Das Passende zu finden ist da gar nicht so einfach.