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Golden Retriever gehören bei Familien zu den beliebtesten Hunderassen, weil sie weder aggressiv noch ängstlich sind sondern gefallen möchten.
Ursprünglich wurde der Golden Retriever für die Wasser- und Niederwildjagd gezüchtet. Daher braucht er viel Bewegung, liebt das Wasser und geht gerne schwimmen.
Goldies fühlen sich in Gesellschaft von Menschen sehr wohl und sind ungern den ganzen Tag alleine. So sind sie für die Zwingerhaltung ungeeignet und würden seelisch verkümmern. Durch ihre Intelligenz und ihren Lernwillen eignen sie sich gut als Therapie- oder Blindenhunde. Durch ihre gute Nase und den ausgeprägten Jagdinstinkt eignen sie sich auch als Rettungshund oder Rauschgiftspürhund. Golden Retriever sind keine Wachhunde, sie freuen sich eher über Besucher.
Goldies – mittelgroß mit gesegnetem Appetit
Goldies sind mittelgroße Hunde mit einer Schulterhöhe von 51-61 cm und einem Gewicht von 30 – 40 kg. Sie fressen leidenschaftlich gerne alles, was sich anbietet. Folglich sollte man auf eine ausgewogenen Ernährung achten und die Rationen einhalten.
Golden Retriever richtig pflegen
Das Fell der Golden Retriever benötigt sehr viel Pflege. Sie haaren nicht nur zum Fellwechsel sondern das ganze Jahr über, und müssen daher mehrmal in der Woche gebürstet werden. Auch die Augen, Ohren, und Krallen sollten regelmäßig kontrolliert werden.
Lebenserwartung des Golden Retrievers
Golden Retriever aus guter Zucht (!) können durchaus 12 – 16 Jahre alt werden. Durch den Goldie Boom in den 1990er Jahren zeigten sich bei dieser Rasse verstärkt einige Erbkrankheiten. Durch Zuchtauslese versucht man inzwischen diese Krankheiten wieder zu reduzieren. Entscheidet man sich für diese Rasse, sollte man sich bei den seriösen Züchtern umsehen.
Woran erkennt man einen guten Golden Retriever Züchter?
Einen guten Züchter erkennt man daran, dass er einem Golden Retriever Club angehört, der dem Dachverband “Verein für das deutsche Hundewesen” VDH unterstellt ist.
Das sind der “Deutsche Retriever Club e.V.” und der “Golden Retriever Club e.V.”
Für die Mitglieder gibt es eine Zuchtordnung mit strengen Regeln, die die Gesundheit der Tiere betreffen. Damit will man Erbkrankheiten möglichst ganz verhindern.
Der Züchter muss die Fähigkeit der artgerechten Haltung und Versorgung durch einen Sachkundenachweis erbringen und seine Zuchtstätte prüfen lassen. Die Hunde werden auf ihre Zuchttauglichkeit untersucht, erst dann werden sie zur Zucht zugelassen.
Test & Untersuchungen für die Zuchttauglichkeit
Für die Zuchttauglichkeit wird das Aussehen, die Gesundheit und das Wesen begutachtet.
Zur Gesundheitsprüfung gehören auch offizielle Untersuchungen der Augen auf “Freiheit von fortschreitendem Netzhautschwund (PRA)”sowie von “totaler Retinadysplasie (RD)”, außerdem die röntgenologische Untersuchung auf HD und ED. Goldies mit leichten HD- (A1-C2) oder ED (0-1)-Befunden können zwar in der Zucht eingesetzt werden, aber nur, wenn sie mit Befund-freien Hunden verpaart werden. (Quelle: Zuchtordnung Golden Retriever Club e.V.)
Ein Zuchtwart macht die Wurfabnahme, indem er alle Welpen begutachtet und Auffälligkeiten notiert. Während der Aufzucht sorgt der Züchter für die Impfungen der Welpen und für ein gutes Sozialverhalten und die Grunderziehung. Frühestens im Alter von 12 Wochen sollten die Welpen laut Zuchtverband an die neuen Besitzer abgegeben werden. Das Tierschutzgesetz erlaubt die Trennung der Welpen von der Mutter frühestens mit 8 Wochen.
Checkliste seriöse Golden Retriever Züchter:
- Sachkundenachweis und Vereinsmitgliedschaft des Züchters in einem anerkannten Zuchtverein (!)
- Hundeeltern haben Zuchttauglichkeit bestanden
- Ausführliche Beratung der Kaufinteressenten
- Zuchtstätte hält alle Vorgaben ein
- Sauberkeit der Zuchtstätte
- Keine reine Zwingerhaltung
- Abnahme der Welpen durch einen Zuchtwart
- Mindestalter der Welpen beim Verkauf (12 Wochen)
- Impfungen der Welpen
- Familienanschluss für die Welpen
- Verhalten der Welpen gegenüber dem Züchter
- Interesse des Züchters am späteren Zuhause der Welpen
Seriöse Züchter züchten außerdem nicht mehr als zwei Rassen. Die Anforderungen der Zuchtverbände sind hoch und meist unterschiedlich, da ist es unpraktisch, gleich mehrere Rassen züchten zu wollen.
Außerdem sollte der Züchter nicht zu viele Hunde halten. Bei sehr vielen Hunden in einer Zuchtstätte kann der einzelne Hund nicht ausreichend Aufmerksamkeit bekommen.
Passionierte Züchter haben oft auch ältere Hunde, die ihre Rente genießen dürfen. Seriöse, leidenschaftliche Züchter werden ihre Hunde gerne zeigen und vorstellen.
Bekannte Erbkrankheiten des Golden Retrievers
Große Hunderassen wie der Golden Retriever sind anfällig für Gelenkerkrankungen. Die Welpen sollten bedarfsgerecht gefüttert werden, aber nicht so, dass das Wachstum beschleunigt wird. Auch Überanstrengung im Welpen- und Junghundalter kann zu Gelenkerkrankungen führen.
Hüftgelenksdysplasie HD
Die Hüftgelenksdysplasie ist eine Fehlbildung des Hüftgelenks und entwickelt sich bei den betroffenen Goldies im Alter von 2 Monaten. Der Oberschenkelkopf sitzt lose in der Hüftpfanne, weil diese mit der Zeit immer flacher wird.
Ellbogendysplasie ED
Bei der Ellbogendysplasie kommt es zur Bildung einer Stufe im Ellbogengelenk oder zu einer Schädigung des Knorpels. Dadurch kommt es zu Gelenkentzündungen und im weiteren Verlauf zu Gelenkarthrosen.
Umweltallergien (Canine atopische Dermatitis)
Die atopische Dermatitis ruft einen starken Juckreiz hervor und tritt bei vielen Hunden in den ersten Lebensjahren auf. Die Hunde scheuern, kratzen und beißen sich an den juckenden Stellen, oft im Gesicht, an den Pfoten aber auch am Bauch. Anfangs tritt der Juckreiz überwiegend im Frühjahr mit den Pollen auf, verschlimmert sich aber in den weiteren Jahren, so dass viele Hunde dann das ganze Jahr unter dem Juckreiz leiden.
Epilepsie
Epilepsie tritt recht häufig bei Golden Retrievern auf, meistens zwischen dem ersten und dem dritten Lebensjahr. Man erkennt sie an den unkontrollierten Zuckungen und manchmal auch am plötzlichen Wasser lassen. Mit Medikamenten kann man die epileptischen Anfälle stark reduzieren.
Golden Retriever Muskeldystrophie
Die spezielle Form der Golden Retriever Muskeldystrophie führt dazu, dass sowohl Skelettmuskelzellen als auch Herzmuskelzellen zerstört werden. Ein schwerer Krankheitsverlauf führt bereits zum Tod von jungen Hunden. Unter tierärztlicher Betreuung ist die leichte Variante aber gut in den Griff zu bekommen.
Degenerative Myelopathie
Die degenerative Myelopathie ist eine langsam fortschreitende Krankheit, bei der die langen Rückenmarksbahnen nach und nach absterben. Die langen Rückenmarksbahnen sind die Nerven zwischen Gehirn und Gliedmaßen. Diese Krankheit tritt häufig erst ab dem 5. Lebensjahr auf. Anfangs sieht man kleine Veränderungen im Gangbild, wie leichtes Schwanken oder auch das Einsinken der Hinterhand. Später kann es zur Lähmung der Hinterhand kommen. Im fortgeschrittenen Stadium kann die Krankheit auch auf die Vorderhand und die Atem- und Schlundmuskulatur übergreifen.
Ichtyose (Fischschuppenkrankheit)
Ist eine chronische Krankheit, die bereits kurz nach der Geburt auftritt. Ichtyose kann nicht geheilt werden, tritt aber selten in entzündlicher Form auf. Es bilden sich vermehrt Schuppen in unterschiedlicher Pigmentierung, vor allem in der Region des Brustkorbs.
Golden Retriever werden nicht umsonst als Familienhunde geschätzt. Wer sich die Zeit nimmt, sich auf seinen ersten Goldie gut vorzubereiten und einen guten Züchter zu wählen, kann sich auf viele tolle Jahre mit seinem Vierbeiner freuen.
Krankenversicherung für den Golden Retriever
Hundekrankenversicherungen stufen die Rassen in unterschiedliche Beitragskategorien ein. Generell sind große, eher schwere Rassen meist „teurer“ als kleine Rassen. Natürlich spielen weitere Faktoren mit hinein, aber so tief wollen wir hier gar nicht einsteigen.
Der Krankenversicherungsbeitrag ist für den Golden Retriever eher hoch. Je jünger der Hund bei Abschluss der Versicherung ist, desto günstiger die Beiträge. Weitere Informationen findest du unter Hundekrankenversicherung
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