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Der Berner Sennenhund ( früher Dürrbächler oder Dürrbachhund) ist ein kinderlieber Familienhund, der nicht zu Aggressionen neigt. Seine Reizschwelle ist sehr hoch, d.h., er wird sich im allgemeinen nicht durch Kleinigkeiten aus der Ruhe bringen lassen.
Berner Sennenhunde zeigen ein freundliches, gelassenes Wesen, auch Fremden gegenüber. Trotzdem eignen sie sich gut als Wachhunde. Zum Kläffen neigt die Rasse eher nicht.
Der Berner Sennenhund lässt sich gut erziehen und hat einen starken Arbeitswillen. Für die Zwingerhaltung ist er ungeeignet, da er den Kontakt zu seinen Menschen braucht. Daher ist es wichtig, dass man vor dem Kauf überlegt, ob man genügend Platz und Auslauf für diesen großen Hund hat.
Ursprünglich kommt der Berner Sennenhund aus der Region um Bern. Er war ein Bauernhund, der als Wachhund und zum Treiben genutzt wurde. Man spannte ihn aber auch vor den Karren, um Milchkannen zu ziehen.
Berner Sennenhunde – große, eher schwere Rasse
Der Berner Sennenhund hat je nach Geschlecht eine Größe von 58 -70 cm und wiegt zwischen 36 und 50 kg.
In den ersten 12 – 18 Lebensmonaten sollte der Berner Sennenhund wegen des schnellen Wachstums keiner übermäßigen Belastung, wie Treppensteigen und Toben, ausgesetzt werden, um die Gelenke zu schonen.
Pflege & Fell
Man erkennt den Berner Sennenhund an seinem langen, dreifarbigen Fell schwarz, braunrot mit weißen Abzeichen. Eigentlich haart er das ganze Jahr, doch im Fellwechsel benötigt er besonders viel Fellpflege. Am besten bürstet man ihn täglich, um diesem hitzeempfindlichen Hund das Leben, vor allem im Sommer zu erleichtern. Dabei kontrolliert man gleich die Haut auf Knötchen oder kahle Stellen, die auf eine Krebserkrankung deuten können. Dem Berner Sennenhund sollten täglich die Zähne geputzt werden und regelmäßig die Krallen geschnitten werden.
Lebenserwartung
Die Lebenserwartung des Berner Sennenhundes liegt bei 7 – 9 Jahren und ist damit eher niedrig. Diese Rasse ist anfällig für Krankheiten, weil die Hunde hauptsächlich auf Schönheit gezüchtet werden und der Genpool (Gesamtheit aller Genvariationen) sehr eng ist.
Woran erkennt man einen guten Berner Sennen Züchter?
Berner Sennen-Züchter müssen vom Schweizer Sennenhund Verein Deutschland e.V. (SSV) anerkannt sein.
Passionierte Züchter interessieren sich für das zukünftige Zuhause ihrer Welpen. Schließlich liegt ihnen das Wohl ihrer Schützlinge am Herzen.
Gerade bei großen, eher schweren Hunderassen wie dem Berner Sennenhund ist die Hundeerfahrung der Käufer nicht zu verachten. Ein Berner Sennen Rüde ist z.B. nicht der ideale Anfängerhund. Ein guter Berner Sennen Züchter wird Interessenten auf die Besonderheiten der Rasse hinweisen und darauf achten, dass die Welpen in ein gutes Zuhause mit möglichst artgerechter Haltung kommen.
Besuch beim Züchter – erster Kontakt mit den Berner Sennen Welpen
Welpen sind niedlich, vor allem Berner Sennen Welpen. Bei einem ersten Besuch der Welpen und des Züchters gibt es aber noch einiges andere zu beachten.
So kannst du dir einen Eindruck über die Eltern des Welpen (zumindest die Mutter, Vatertiere kommen selten vom selben Züchter), die Haltung und die Aufzucht verschaffen. Gute Kenntnisse über die Rasse zeichnen den seriösen Züchter aus. Welpen aus einer seriösen Zucht sind vollständig geimpft und haben einen Impfausweis.
Der gute Züchter klärt dich über eventuell vorkommende Erbkrankheiten der Rasse auf. Er legt auch Wert darauf, dass seine Welpen den Umgang mit Menschen ebenso lernen wie den Kontakt mit anderen Tieren und der Umgebung.
Checkliste: seriöse Berner Sennenhund Züchter:
- Sachkundenachweis und Vereinsmitgliedschaft des Züchters in einem anerkannten Zuchtverein (!)
- Hundeeltern haben Zuchttauglichkeit bestanden
- Ausführliche Beratung der Kaufinteressenten
- Zuchtstätte hält alle Vorgaben ein
- Sauberkeit der Zuchtstätte
- Keine reine Zwingerhaltung
- Abnahme der Welpen durch einen Zuchtwart
- Mindestalter der Welpen beim Verkauf (12 Wochen)
- Impfungen der Welpen
- Familienanschluss für die Welpen
- Verhalten der Welpen gegenüber dem Züchter
- Interesse des Züchters am späteren Zuhause der Welpen
Test & Untersuchungen für die Zuchttauglichkeit
Die Zucht von Berner Sennenhunden unterliegt dem Schweizer Sennenhund Verein Deutschland e.V. (SSV). Nur anerkannte Züchter dürfen diese Hunderasse züchten. Ein Zuchtwart des SSV prüft die Zuchtstätten auf Haltungs- und Zuchtbedingungen. Es darf nur mit reinrassigen, gesunden und wesensfesten Berner Sennenhunden gezüchtet werden.
Der Züchter muss die Fähigkeit der artgerechten Haltung und Versorgung durch einen Sachkundenachweis erbringen und seine Zuchtstätte prüfen lassen. Die Hunde werden auf ihre Zuchttauglichkeit untersucht, erst dann werden sie zur Zucht zugelassen.
Bekannte Erbkrankheiten des Berner Sennenhundes
Hüftgelenksdysplasie HD
Die Hüftgelenksdysplasie ist eine Fehlbildung des Hüftgelenks und entwickelt sich bei den betroffenen Hunden im Alter von 2 Monaten. Der Oberschenkelkopf sitzt lose in der Hüftpfanne, weil diese mit der Zeit immer flacher wird.
Ellbogendysplasie ED
Bei der Ellbogendysplasie kommt es zur Bildung einer Stufe im Ellbogengelenk oder zu einer Schädigung des Knorpels. Dadurch kommt es zu Gelenkentzündungen und un im weiteren Verlauf zu Gelenkarthrosen.
Osteochondrosis dissecans OCD
Osteochondrose ist eine entwicklungsbedingte Störung der Knorpelbildung in den Gelenken der Hunde. Ab einer bestimmten Knorpelstärke wird der Knorpel nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt und stirbt ab. Die Knorpelzellen können sich dann vom Knochen lösen. Die Verknöcherung des Knorpels ist gestört und das Längenwachstum des Knochens verzögert sich. Dadurch ist der Knochen zu kurz. Es kommt zur Abspaltung von Knorpelstückchen, den sogenannten Gelenkmäusen, die Schmerzen und Entzündungen im Gelenk auslösen können.
Histiozytäres Sarkom (früher maligne Histiozytose)
Histiozytäres Sarkom ist eine Krebserkrankung, die häufig zum Tod führt. Anfangs zeigen sich Hautknoten oder auch Haarausfall an den betroffenen Stellen. Später sind auch Organe und Lymphknoten betroffen. Anzeichen für die Krankheit sind Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Schwäche aber auch Atemnot und Husten.
Nierenerkrankung
Berner Sennenhunde sind schon in jungem Alter anfällig für Nierenerkrankungen, die zur Niereninsuffizienz führen kann. Häufig wird eine Nierenerkrankung aber erst im fortgeschrittenem Stadium erkannt.
Berner Sennenhunde sind beliebte Familienhunde und ideale Begleiter für Kinder. Ihr freundliches Wesen macht sie zum perfekten Kumpel auch für kleinere Kids. Wenn du dich für einen Berner Sennenhund entschieden hast, nimm dir die Zeit, einen guten Züchter zu finden und möglichst viel über deinen neuen Vierbeiner zu erfahren. Berner Sennen Welpen sind, wie fast alle Welpen großer Rassen, extrem niedlich und die Gefahr ist groß, nur noch Augen für das putzige Tierchen zu haben und alle wichtigen Fragen zu vergessen.
Krankenversicherung für Berner Sennenhunde
Berner Sennenhunde werden schon aufgrund ihrer Größe von den meisten Hundekrankenversicherungen in höhere Beitragskategorien eingestuft. Je jünger (und gesünder) der Hund bei Abschluss, desto günstiger. Wenn du also über eine Krankenversicherung für deinen Vierbeiner nachdenkst, solltest du die möglichst schnell nach dem Einzug abschließen.
Bei älteren Hunden ist eventuell eine Hunde OP-Versicherung interessanter für dich. In jedem Fall sinnvoll und in vielen Bundesländern sogar schon Pflicht ist dagegen die Hundehaftpflicht, bzw. ganz korrekt: Die Tierhalterhaftpflichtversicherung.
Lenges Ida meint
unser 5 Jahre alter Berner Sennen Hund geht nicht mehr gerne spazieren und leckt sich häufig an den Pfoten. Was kann ihm fehlen?
im Voraus herzlichen Dank für Ihre Antwort
Ida Lenges
Stefanie schroeer meint
Hallo Ida,
am einfachsten fragen Sie dazu den Tierarzt Ihres Vertrauens.